Symposion: Veränderung unserer Lebenswelt durch Computer

Eine Veranstaltung der Kritischen Suchbewegungen am 31.10.12 um 20.00 Uhr im Gästehaus der Universität Bremen, Teerhof:

Ein Symposion mit den Themen:

Svante Wellershoff zu Persönliche Datengeschenke zur kommerziellen Profilbildung
Lars Church-Lippmann zu Computerspiele: Sinnentleerung, Zeit und der Andere
Susanne Grabowski & Frieder Nake zu Computer, Bilder und Wohlgefallen

Verehrte und liebe Empfänger unserer Einladungen!

Wir möchten Sie und Euch zum nächsten Symposion unserer kritischen Suchbewegungen* einladen: Veränderung unserer Lebenswelt durch Computer
am Samstag, den 19. Juni 2010, von 14.00 bis 20.00 Uhr, im Gästehaus der Universität Bremen, Teerhof.

Gegenwärtig werden – auch in den Medien – soziale und individuelle Folgen einer fast alle Lebensbereiche erfassenden Computerisierung diskutiert. Häufig geht es dabei um pro und contra zwischen Gewinn oder Verlust, Beglückung oder Gefährdung, Fluch oder Segen – als ob dies so eindeutige und überhaupt noch realistische Alternativen wären.
In unserem Symposion sind Einsichten in drei ausgewählte Themenbereiche zu gewinnen. Auf dieser Grundlage möchten wir u. a. soziale Widersprüche der digitalen Entwicklungen besprechen, die als gesellschaftliche, also veränderbare Tatsachen begriffen werden können.
Mit dem Thema des Symposions werden auch einige Fragen aufgenommen, die im November 2009 am Ende unserer Suchbewegung standen und die Frieder Nakes Vortrag „Mit dem Computer im Spannungsfeld von Ästhetik und Politik“ angeregt hatte.
Es ist ein Glücksfall, dass wir „Sachkundige“ gewinnen konnten, die das Symposion mitgeplant haben und uns in die drei Themenbereiche einführen werden. Es sind dies: Dr. Susanne Grabowski, Informatikerin und Computerkünstlerin aus Bremen, Lars Church-Lippmann, Psychologe und Computerspiel-Experte aus Bremen, Prof. Dr. Frieder Nake, Informatiker und Computerkünstler aus Bremen, Dr. Svante Wellershoff, Physiker und IT-Projektberater aus Berlin

Auf der zweiten Seite dieser Einladung ist der vorgesehene Verlauf des Symposions mit Themen, Referenten, Zeiten und Pausen dargestellt. Wir erheben kein Eintrittsgeld und auch kein „Trinkgeld“ für die Pausengetränke. Aber zur Minderung all unserer Unkosten lassen wir einen Spenden-Hut kreisen.

Wer zum Nachweis eigener Fortbildung eine Teilnahmebescheinigung braucht, kann sie von uns bekommen.

Wir freuen uns also auf ein anregungsreiches Symposion mit unseren Gästen am 19. Juni und grüßen freundlich.

Johannes Beck, Gert Sautermeister und Gerhard Vinnai

Vorgesehener Verlauf des Symposions:

14.00 Uhr: Begrüßung

14.15 – 15.45 Uhr:
Svante Wellershoff
Persönliche Datengeschenke zur kommerziellen Profilbildung
Wir veröffentlichen freiwillig und unbekümmert mehr persönliche Informationen als jemals zuvor. Wir tun das, obwohl wir wissen, dass die Möglichkeiten zur kommerziellen und kriminellen Auswertung und Ausnutzung enorm wachsen. Die Sorge und das Bewusstsein um die Problematik dieser Entwicklung scheinen mit der Zunahme des Komforts vernetzter Dienstleistungen auch individuell ausgeblendet zu werden.
Als Denk- und Diskussionsanregung dienen realistische Szenarien und offene Fragen.

15.45 – 16.15 Uhr: Pause – (bei hoffentlich gutem Wetter auf der Terrasse an der Weser)

16.15 – 17.45 Uhr:
Lars Church-Lippmann
Computerspiele: Sinnentleerung, Zeit und der Andere
Das Netz der Diskurse über Computerspiele ist in Publikationen und im Privaten durch Verwerfungen und Spaltungen geprägt. So manche Eltern fragen sich wohl, was in ihrem Haushalt gedeiht, während sie ihrem Zögling über die Schultern sehen und den Gebrauch von Waffen oder das Spritzen von Blut beobachten. Der Jugendliche hingegen chilled bei seinem Lieblingsspiel: „Nur eben noch, das nächste Level – nur diese Schlacht, noch fünf Minuten.“ So klingt häufig der Auftakt zum Streit zwischen Generationen und Beziehungspartnern.
Nach einer Einführung in die Vielfalt der Computerspiele sollen einige psychodynamische Erklärungen dieser Konfliktfelder versucht werden.

17.45 – 18.15 Uhr: Pause – (bei hoffentlich immer noch gutem Wetter an der Weser)

18.15 – 19.45 Uhr:
Susanne Grabowski & Frieder Nake
Computer, Bilder und Wohlgefallen
Künstler dankten im 20. Jahrhundert immer wieder ab. Sie erschienen wieder. Einen Schlag gab es 1965, als Computerbilder sich an den Wänden von Galerien einfanden. Schon der Adelige La Mettrie hatte geschrieben: “Der Mensch eine Maschine“. Heute sind Bilder des Alltags immer mehr Bilder aus dem Computer. Wir alle mischen mit digitaler Kamera gern mit. Ist das schlimm oder begeisternd? Nie wusste der Mensch so viel über Typografie wie heute, nie so viel über Farbe. Aber nur, was berechenbar ist, scheint zu gehen. Anderes gilt nichts.
Gibt es Angesichts der Grausamkeiten der Computertechnik eine Flucht in die Ästhetik?

19.45 – 20.00 Uhr: Abschluss

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