Genug erinnert? Lehren aus dem Supergedenkjahr 2014 (Klatt, 10.3.15)

Einladung zu Kritischer Suchbewegung

Vortrag und Diskussion mit Hans-Gerhard Klatt

Genug erinnert?
Lehren aus dem Supergedenkjahr 2014

Dienstag, 10. März 2015, 20.00 Uhr, Gästehaus Universität, Am Teerhof

Was soll man davon halten? Ausgerechnet in einem Jahr, in dem so intensiv, wie es im Vorfeld kaum erwartet werden konnte, an die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, an die 17 Millionen Tote und 21 Millionen Verwundete im Ersten Weltkrieg und die langen Folgen seiner besonderen Schrecken erinnert wurde, wird eine aktive Kriegspolitik wieder zu einem denkbaren Mittel der europäischen Politik! Dieser Zwiespalt gibt Anlass, sich die „Erträge“ des Supergedenkjahres 2014 mit seinen drei Erinnerungsdaten 1914, 1939 und 1989 noch einmal genau anzuschauen. In Bremen hatte sich früh ein „Forum Gedenken 100 Jahre Erster Weltkrieg“ gebildet, zahlreiche Bremer Institutionen haben ihre Schuldgeschichte der Mitwirkung an Kriegsbegeisterung und Durchhalteparolen aufgearbeitet – so auch die Bremische Evangelische Kirche – und öffentliche Anerkennung dafür erhalten. Worin aber liegt begründet, dass die Erinnerungspraxis so abgehackt neben den politischen Steuerungsdiskursen der Gegenwart liegt?

Hans-Gerhard Klatt ist Pastor der Bremischen Evangelischen Kirche und seit Januar 2015 der Beauftragte seiner Kirche für das Jubiläum „500 Jahre Reformation 2017“. Von 1996 bis 2014 hat er das Evangelische Bildungswerk Bremen geleitet. Schwerpunkte seiner Erwachsenbildungsarbeit lagen in der Begleitung von Projekten und Veranstaltungen zur Erinnerungspraxis und zum Interreligiösen Dialog.