Einladung zu kritischer Suchbewegung
Freitag, den 15. Januar 2016, um 19.30 Uhr
In der Villa Ichon, Goldener Saal, Goetheplatz
Zur Geschichte und Philosophie des Geldes
Vortrag und Gespräch mit
Prof. Dr. Christoph Türcke
Verehrte Empfänger unserer Einladungen,
liebe Freunde Kritischer Suchbewegungen!
Ausgehend von seinem letzten Werk wird der Autor dessen zentrale Gedanken zur Diskussion stellen. Christoph Türcke spürt in der archaischen Schreck- und Schuldbewältigung den Ursprung des Geldes auf und entwickelt eine faktengesättigte Genealogie, die von den sakralen Ursprüngen des Geldes bis in die Gegenwart reicht. Geld besetzt unsere Gedanken und Wünsche keineswegs erst seit Einführung der Münze. Türcke legt offen, wie der Sieg von Papier und Digitalgeld den Umgang mit Geld verändert hat, wie Börsen, Finanzmärkte und Zentralbanken zu neuen Weltmächten im kapitalistischen Geldsystem aufstiegen. Aus seiner Sicht erscheinen bürgerliche, marxistische und psychoanalytische Geldtheorie in einem neuen, kritischen Licht.
An den Vortrag schließen sich Diskussionsbeiträge, unter anderem von Gerhard Vinnai, an.
Zum Referenten:
Christoph Türcke war nach einem theologischen Examen (1972) und nach einer Promotion in Philosophie (1977) als Gastprofessor in Brasilien tätig und lehrte seit 1993 als Professor für Philosophie an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig. Er ist einer der bedeutendsten Philosophen, Sozialpsychologen und Kulturkritiker unserer Zeit. Von seinen Veröffentlichungen seien genannt:
Gewalt und Tabu. Philosophische Grenzgänge (1992)
Einführung in die Kritische Theorie (mit Gerhard Bolte, 1994)
Erregte Gesellschaft. Philosophie der Sensation (2002)
Vom Kainszeichen zum genetischen Code: Kritische Theorie der Schrift (2005)
Heimat. Eine Rehabilitierung (2006)
Philosophie des Traums (2008)
Hyperaktiv. Kritik der Aufmerksamkeitsdefizitkultur (2012)
Philosophie des Geldes (2015)
Herzliche Einladung!
Mit freundlichen Grüßen
Gert Sautermeister und Gerhard Vinnai