Aspekte des neuen Rechtsradikalismus (Kuznetsov, 13.3.2020)



Einladung zur kritischen Suchbewegung

Freitag,13. März 2020, um 19:30 Uhr
im Haus der Wissenschaft, Sandstr. 4/5, Großer Saal

Aspekte des neuen Rechtsradikalismus.

Th. W. Adornos Aufsatz aus den sechziger Jahren

Vortrag und Gespräch
mit
Gennady Kuznetsov, Prof. Gert Sautermeister und Prof. Gerhard Vinnai

Verehrte Empfänger unserer Einladungen,
liebe Freunde Kritischer Suchbewegungen!

Der Rechtsradikalismus gewinnt aktuell auf eine für die Demokratie bedrohliche Art zunehmend an politischer Bedeutung. Dieser wachsenden Gefahr stehen kaum neuere theoretische Analysen gegenüber, die seine Ursachen und seinen Erfolg erhellen und Möglichkeiten eines Widerstands erkunden. Um diesem Defizit entgegen zu wirken, wollen wir einen Essay von Theodor W. Adorno aus dem Jahre 1967 zur Diskussion stellen, dem in den Medien vielfach eine besondere Bedeutung für die Gegenwart bescheinigt wurde. Wir möchten untersuchen, inwiefern diesem Text eine besondere Aktualität zukommt und wo er eventuell als historisch überholt gelten kann. Adornos Essay beschäftigt sich mit der Frage, warum und wie es nach der Katastrophe des Nationalsozialismus zur Wiederkehr des rechten Nationalismus im Deutschland der sechziger Jahre kommen konnte. Er untersucht diese Frage in historischer, ökonomischer, soziologischer und sozialpsychologischer Perspektive. Während der Veranstaltung wird ein großer Teil des Textes als Diskussionsgrundlage vorgetragen werden (Gennady Kuznetsov). Es empfiehlt sich aber, den Text vor der Veranstaltung zu lesen. (Theodor W. Adorno: Aspekte des neuen Rechtsradikalismus. Suhrkamp, Berlin 2019).

Zum Autor des Textes:
Adorno, neben Horkheimer wichtigster Theoretiker der „Kritischen Theorie“ der „Frankfurter Schule“, hatte großen Einfluss auf die 68er Bewegung und ganz allgemein auf das intellektuelle Klima in Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein gesamtes Werke ist um die Frage zentriert, warum und wie es in der westlichen Kultur zur Katastrophe des Faschismus kommen konnte. Adorno wurde 1903 in Frankfurt geboren. Vor dem Nationalsozialismus musste er als Jude und kritischer Denker in die Vereinigten Staaten fliehen. Er war von 1949 bis 1969 Professor für Soziologie und Philosophie an der Universität Frankfurt/M. In seinen Veröffentlichungen verknüpfte er philosophische, soziologische, ökonomische, kulturtheoretische oder ästhetische Untersuchungen mit sozialpsychologischen Einsichten der Psychoanalyse.

Für die Veranstaltung empfehlen sich folgende Texte als Ergänzung:

Adorno: Erziehung nach Auschwitz. Suhrkamp, Frankfurt 1971
Adorno und andere: Studien zum autoritären Charakter. Suhrkamp, Frankfurt 1973

Herzliche Einladung!

Mit freundlichen Grüßen
Gert Sautermeister und Gerhard Vinnai