Heimat und Kindheit (C. Türcke, 18.9.2014)

Einladung zu kritischer Suchbewegung

Donnerstag, den 18. September 2014, um 20.00 Uhr in der Villa Ichon, Goldener Saal

Heimat und Kindheit

Vortrag und Diskussion mit
Prof. Dr. Christoph Türcke (Leipzig)

Verehrte Empfänger unserer Einladungen,
liebe Freunde Kritischer Suchbewegungen!

Was uns als Heimat erscheint, ist mit Bildern aus der Kindheit verknüpft. Die Mutter ist die erste Heimat des Kindes, aus der Beziehung zu ihr kann das Fundament einer Halt gebenden „inneren Heimat“ entstehen. Mit der Herkunftsfamilie und deren Lebenswelt sind erste prägende Erfahrungen verbunden, aus denen der Wunsch resultiert, nach dem Verlassen des Elternhauses anderswo einen Ort zu finden, an dem man sich zu Hause und geborgen fühlen kann.
Dieser Wunsch kann widersprüchliche Wirkungen zeitigen: Er kann dazu verführen, eine problematische Realität zu verklären, um das schmerzliche Gefühl der Heimatlosigkeit abzuwehren, aber er kann auch dazu drängen, die Realität auf konstruktive und aufgeklärte Art so zu verändern, dass sie als weniger fremd und bedrohlich erfahren wird.

Christoph Türcke hat ein wichtiges Buch über die Heimat geschrieben, in dem er sich um die kritische Rehabilitierung dieses Begriffs bemüht. Sein Vortrag zu diesem Thema soll auch an Johannes Beck erinnern. Er schreibt dazu:
„Bildung der Heimat“ heißt der letzte Text aus der Feder von Johannes Beck. Er wusste um die Zusammengehörigkeit von Heimat und Kindheit. Wo immer man sich heimisch fühlt, stellen sich Kindheitserinnerungen ein. Zur Heimatverklärung besteht dennoch keinerlei Anlass.

Herzliche Einladung!

Mit freundlichen Grüßen
Gert Sautermeister und Gerhard Vinnai