Selbstoptimierung und Scham (Löchel, 6.3.2020)

Einladung zur kritischen Suchbewegung

Freitag, 6. März 2020, um 19:30 Uhr
im Haus der Wissenschaft, Sandstr. 4/5, Kleiner Saal

Selbstoptimierung und Scham

Vortrag und Gespräch mit
Prof. Elfriede Löchel

Verehrte Empfänger unserer Einladungen,
liebe Freunde Kritischer Suchbewegungen!

Über ein derzeit aktuelles Thema schreibt unsere Referentin:
„Selbstoptimierung“ oder „Enhancement“ dient, so heißt es, der Erweiterung der menschlichen Möglichkeiten und der Steigerung menschlicher Leistungsfähigkeit sowohl in körperlicher als auch geistiger Hinsicht. Was ist damit gemeint? Es geht um ein breites Spektrum von Techniken, die von mentalen Praktiken über kulturelle und Verhaltenspraktiken bis hin zu medizinischen und anderen körperlichen Eingriffen, Implantaten und Hilfsmitteln reichen. Der Vortrag zieht eine Verbindung zwischen den alltäglichen, weit verbreiteten und akzeptierten Selbstoptimierungstechniken (Fitnesstraining, Schönheitsoperationen, Anti-Aging-Produkte usw.) und extremen, nicht nur in der Science Fiction vorkommenden Phantasien technisch herbeigeführter Unsterblichkeit, wie sie von Vertretern des sogenannten „Transhumanismus“ propagiert werden. Der Vortrag geht davon aus, dass die Psychoanalyse etwas dazu beitragen kann, unbewusste Motive des gegenwärtigen Selbstoptimierungsfanatismus aufzuklären. Die These, die diskutiert werden soll, bezieht sich auf den Zusammenhang von Selbstoptimierung und Scham.

Über unsere Referentin:
Frau Löchel ist Psychoanalytikerin und Lehranalytikerin (DPV/IPV), niedergelassen in Bremerhaven in eigener Praxis. Sie ist Professorin für Theoretische Psychoanalyse, Subjekt- und Kulturtheorien an der International Psychoanalytic University Berlin.

Arbeitsschwerpunkte und zahlreiche Veröffentlichungen in folgenden Gebieten: Geschlechterdifferenz, Psychoanalytische Erkenntnis und Forschungsmethoden, Theorien der Symbolisierung, Social Media.

Sie forscht seit den 80erJahren über die psychische Bedeutung sozialer Medien. Zur Zeit arbeitet sie an einem Buch über Psychoanalyse und soziale Medien.

Herzliche Einladung!

Mit freundlichen Grüßen
Gert Sautermeister und Gerhard Vinnai