Zur Wahnwelt endloser Kriege (Vinnai, 22.6.2022)

Einladung zur kritischen Suchbewegung

Mittwoch, 22. Juni 2022, um 19:30 Uhr
im Haus der Wissenschaft, Sandstr. 4/5, Großer Saal

Zur Wahnwelt endloser Kriege

Vortrag und Gespräch mit
Prof. Dr. Gerhard Vinnai

Verehrte Empfänger unserer Einladungen,
liebe Freunde Kritischer Suchbewegungen!

Angesichts der aktuellen Situation scheint uns dieser Vortrag von besonderer Brisanz zu sein.

Der Referent über seinen Vortrag:

Die Veranstaltung untersucht in einer sozialpsychologischen Perspektive Formen der Irrationalisierung des Bewusstseins, die mit Kriegen verbunden sind.

Bis vor wenigen Jahren gehörte es zum ABC der Analyse totalitärer Systeme, dass ihr Funktionieren nicht aus der Psyche ihrer Führerfiguren abgeleitet werden kann. Trotzdem hat Wladimir Putin heute im Bewusstsein der meisten deutschen Medienvertreter, Politiker oder der Masse der Bevölkerung den „bösen Russen“ zu repräsentieren. Seinem Charakter wird zugerechnet, was heute an der russischen Politik als bedrohlich erscheint. Was als „Putins Krieg“ bezeichnet wird, ist aber nur zu verstehen, wenn man diesen Krieg vor allem als ein Symptom begreift, das einen krisenhaften gesellschaftlichen Zustand und bestimmte historische Erfahrungen zum Ausdruck bringt. Warum ist es so beliebt, durch eine mit Putin verbundene falsche Personalisierung, die gegenwärtige russische Politik verstehen zu wollen?

Kriege hören nie wirklich auf, jeder Krieg ist in vieler Hinsicht eine Fortsetzung vorhergehender Kriege. Die Aufhebung des Tötungstabus im Krieg setzt ungeheure Leidenschaften frei, die später nur sehr schwer wieder unter Kontrolle zu bringen sind. Kriege führen zu massenhaften Kriegstraumatisierungen bei Soldaten und der Zivilbevölkerung, die auch nach dem Ende eines Krieges die Beziehung zu späteren Kriegen mehr unbewusst als bewusst mitbestimmen.

Kriege sind eine Schule des Schwarz-Weißdenkens. Für die Kriegspropaganda, die auch heute bei uns sehr weitgehend die Massenmedien beherrscht, muss der Feind das teuflische Böse repräsentieren, während das eigene Lager für das reine gute stehen soll. Das sorgt dafür, dass Aggressionen des eigenen Lagers geleugnet und auf den Feind verschoben werden. Das führt zur Erzeugung von irrationalen Ängsten vor dem Feind, die seine nüchterne Analyse verhindern können.

Über unseren Referenten:

Gerhard Vinnai war bis 2007 Professor für Analytische Sozialpsychologie an der Universität Bremen. Auf seiner Homepage www.vinnai.de finden sich verschiedene Texte zur Sozialpsychologie des Krieges und zur Analyse totalitärer Herrschaft.

Herzliche Einladung!

Mit freundlichen Grüßen Gert Sautermeister und Gerhard Vinnai

Zur Sozialpsychologie des Eigentums – Wie kann man über andere Eigentumsformen nachdenken? (Vinnai, 13.2.15)

Einladung zu kritischer Suchbewegung

Achtung: Datums- und Ortsänderung:
Freitag, den 13. Februar 2015, um 20.00 Uhr
In der Villa Ichon

Zur Sozialpsychologie des Eigentums – Wie kann man über andere Eigentumsformen nachdenken?

Vortrag und Diskussion mit
Prof. Dr. Gerhard Vinnai

Verehrte Empfänger unserer Einladungen,
liebe Freunde Kritischer Suchbewegungen!

Mit dem universellen Triumph des Kapitalismus, der auf dem Privateigentum basiert, scheint die Kritik an dieser Eigentumsform hinfällig zu sein. Aber die Notwendigkeit der Kritik bleibt aktuell, nicht zuletzt, weil der Kapitalismus, der das Privateigentum heilig spricht, dieses in großem Ausmaß auch zerstört und seiner bisherigen Bedeutung beraubt. Zugleich lockern gesellschaftliche Tendenzen, die zum Beispiel mit dem Internet verbunden sind, die bisherige Bindung an das Privateigentum. Der Vortrag soll an Beispielen deutlich machen, wie eng unsere psychische Verfasstheit mit dem Privateigentum verknüpft ist. Er möchte zugleich das Nachdenken darüber anregen, wie trotzdem neue Möglichkeitsräume in der Beziehung zum Eigentum entdeckt werden können.

Zum Referenten:

Bis 2005 Professor für analytische Sozialpsychologie an der Universität Bremen. Studium der Soziologie und Psychologie in Frankfurt. / Arbeitsperspektive: Verbindung von Psychoanalyse und kritischer Gesellschaftstheorie. / Arbeitsschwerpunkte: Gewalt, Religion, Geschlechterverhältnisse, Wissenschaftskritik, Psychoanalyse der Erziehung.

Letzte Veröffentlichungen: Wunschwelten und Opferzusammenhänge. Zur analytischen Sozialpsychologie der westlichen Kultur. 2011 / Hitler – Scheitern und Vernichtungswut. Zur Genese des faschistischen Täters. 2004 / Jesus und Ödipus. 1999

Herzliche Einladung!

Mit freundlichen Grüßen
Gert Sautermeister und Gerhard Vinnai

Zur Sozialpsychologie des islamistischen Terrors (Vinnai, 18.11.2014)

Einladung zu kritischer Suchbewegung

Dienstag, den 18. November 2014, um 20.00 Uhr
in der Villa Ichon, Goldener Saal, Goetheplatz

Zur Sozialpsychologie des islamistischen Terrors

Vortrag und Diskussion mit
Prof. Dr. Gerhard Vinnai (Bremen)

Verehrte Empfänger unserer Einladungen,
liebe Freunde Kritischer Suchbewegungen!

Nach dem Ende der Sowjetunion erscheint der Islamismus als Hauptfeind der westlichen Zivilisation. Die Art der Gewaltausübung durch al-Qaida oder den „Islamischen Staat“ verbreitet Angst und Schrecken. Die fundamentalistischen Terroristen üben aber nicht nur Gewalt gegen andere aus, sondern auch gegen sich selbst. Ihr Terror verbindet die Bereitschaft zum Mord mir der zum Selbstmord. Der terroristische Selbstmordattentäter findet für seine Schreckenstat weltweit besondere Aufmerksamkeit.

Die Veranstaltung will auf sozialpsychologische Aspekte dieser terroristischen Gewalt Licht werfen und deutlich machen, dass das Unheimliche an ihr uns in manchem durchaus heimlich vertraut sein kann. Welche Verbindung gehen hier Gewalt und Religion ein, welche Individuen sind dafür anfällig und inwiefern ist unsere westliche Welt an der Produktion von Terroristen beteiligt?

Zum Referenten:

Bis 2005 Professor für analytische Sozialpsychologie an der Universität Bremen. Studium der Soziologie und Psychologie in Frankfurt. / Arbeitsperspektive: Verbindung von Psychoanalyse und kritischer Gesellschaftstheorie. / Arbeitsschwerpunkte: Gewalt, Religion, Geschlechterverhältnisse, Wissenschaftskritik, Psychoanalyse der Erziehung.

Letzte Veröffentlichungen: Wunschwelten und Opferzusammenhänge. Zur analytischen Sozialpsychologie der westlichen Kultur. 2011 / Hitler – Scheitern und Vernichtungswut. Zur Genese des faschistischen Täters. 2004 / Jesus und Ödipus. 1999

Herzliche Einladung!

Mit freundlichen Grüßen
Gert Sautermeister und Gerhard Vinnai

Zur Psychologie des Eigentums (1.4.2014)

Einladung zu kritischer Suchbewegung

Dienstag, den 1. April 2014, um 20.00 Uhr im Gästehaus der Universität, Teerhof, Bremen

Zur Psychologie des Eigentums

Vortrag und Gespräch mit
Gerhard Vinnai
Professor für Analytische Sozialpsychologie

Die Lebenswelt des Kapitalismus wird vom Privateigentum bestimmt. In zwei Vorträgen soll eine sozialpsychologisch orientierte Kritik dieser Eigentumsform versucht werden. Es soll untersucht werden, welche psychischen Dispositionen das Privateigentum fördert oder hemmt. Damit verbunden soll das Nachdenken darüber angeregt werden, welche Möglichkeiten bestehen, die Fixierungen an das Privateigentum zu lockern und alternative Eigentumsformen zu erwägen. Ein erster Vortrag will diese Frage in einer theoriegeschichtlichen Perspektive untersuchen. Ein zweiter will konkreter auf die psychologische Bedeutung von bestimmten Gegenständen des Privateigentums eingehen und die Frage anschneiden, wie in der Gegenwart über Alternativen zum Privateigentum nachgedacht werden könnte.

Der erste Vortrag am 1.4.2014 soll eine jahrtausendealte Kritik des Privateigentums exemplarisch vorführen. Sie reicht von der Antike über das Christentum bis zum Sozialismus und Anarchismus. Diese Kritik will vor allem deutlich machen, dass das Privateigentum das soziale Wesen des Menschen zerstört. Dem steht eine lange Tradition der theoretischen Verteidigung des Privateigentums gegenüber, die ebenfalls exemplarisch zu Wort kommen soll. Sie will vor allem dessen ökonomische Effizienz und den Freiheitsgewinn, der mit ihm verbunden ist, betonen. Im Anschluss an die Darstellung der kontroversen Positionen soll versucht werden, ihren psychologischen Gehalt zu ermitteln. Zwischen ihnen scheinen unaufhebbare Antinomien zu bestehen. Können diese Antinomien aufgehoben oder wenigstens entschärft werden?

Der Termin für den zweiten Vortrag von Gerhard Vinnai zu diesem Thema wird rechtzeitig bekannt gegeben.